Unzählige Male war ich schon in Köln. Das hat einen guten Grund. Mein lieber Onkel wohnt dort. Das erste Mal besuchte ich ihn, als ich 12 Jahre alt war. Danach immer wieder. Zu jeder Jahreszeit. Ich kenne also verschiedenste Facetten dieser Stadt. Besonders gerne erinnere ich mich an eine Reise im Dezember 1989. Gemeinsam mit meinem Bruder feierten wir Weihnachten in Köln.
Bei den Vorbereitungsarbeiten am Heiligen Abend passierte leider eine unglückliche Episode. Mein Onkel musste noch etwas am Dach reparieren und fiel dabei von der Leiter. Die Folgen. Einige Schrammen und eine gebrochene Hand. Er war glücklicherweise rasch verarztet. Und so konnten wir Weihnachten doch noch gemeinsam fast heil feiern.
Damals verbrachte ich zum ersten Mal Weihnachten nicht gemeinsam mit meinen Eltern. Aber trotzdem mit einem Teil meiner Familie. Das war zu dieser Zeit etwas Außergewöhnliches für mich.
Noch viel außergewöhnlicher waren wohl der Advent und das Warten auf Weihnachten für die Waisenkinder vom „Ruges Haus“ in Hamburg. Johann Hinrich Wichern erfand 1839 für seine Schützlinge den Adventkranz. Ursprünglich ein Wagenrad mit 4 weißen Kerzen für die Adventsonntage und je nach Anzahl der sonstigen Tage bis Weihnachten rote Kerzen. Damals wurde also jeden Tag eine Kerze mehr angezündet.
Was nun Köln mit dem Weihnachtskranz verbindet? Zum ersten Mal in einer katholischen Kirche aufgehängt wurde der Adventkranz in Köln. Das war 1925.
Damals, also mit dem ursprünglichen Adventkranz, hätten wir dieses Jahr 22 rote Kerzen angezündet.