Als nächstes wollte ich mir den Kraton anschauen. Auf dem Weg dahin habe ist mir allerdings ein älterer Mann über den Weg gelaufen, mit dem ich mich lange „unterhalten“ habe. Er, der aus finanziellen Gründen nie eine Schule besuchte, hat seine paar englischen Vokabeln und ich meine indonesischen ausgegraben und uns so ausgetauscht. Es ist immer wieder erstaundlich, dass man trotz so weniger Wörter mit manchen Leuten trotzdem Gespräche führen kann. Er hat mir dann klar gemacht, dass er in der Wayang-Werkstätte arbeitet und ich bin mit ihm mitgegangen, damit er mir das zeigen kann. Wayang sind die typischen Figuren fürs Schattentheater, das ein Teil der javanischen Kultur ist.
Der Werkstättenchef hat mir dann erklärt, wie man aus den Lederhäuten die über 350 verschiedenen Figuren, die verschiedene Charaktäre darstellen herstellt. Um das perfekt zu machen, muss man das schon einige Jahre lernen. Ich war erstaunt, wie beweglich und widerstandsfähig diese fragil aussehenden flaschen Figuren sind. Was mich allerdings erstaunt hat, ist die Tatsache, dass man die Figuren mit natürlich gewonnen Farben sehr hübsch anmalt – wo sie doch eh danach nur mehr als Schatten zu sehen sind???