Heute war er. Der Tag, wegen dem hier alles lahm liegt. Nicht nur, dass alle aussahen, als seien sie im Pyjama unterwegs – es handelt sich dabei um Festtagskleidung – wünschten sich alle ein gutes Hari Raya und sind ziemlich fröhlich. Wir nicht.
Fredy merkte beim Aufbruch, dass er sein Jack Wolfskin-Kapperl irgendwo vergessen hatte. Aber mit der ganzen Aufregung, wussten wir natürlich nicht wo. Er ist deswegen sehr traurig, weil es Isabells Kapperl war.
Um 8.30 Uhr legte eine Fähre ab, die wir nahmen, um zwei Stationen bzw. Strände später wieder auszusteigen. Hier in Tekek gibt es das Beraya Tioman Resort, ein Golf- und Spa-Resort, dass zwar ziemlich teuer ist, aber wir hofften, dass wir an diesem Strand was besseres finden würden. Als das Fährschiff anlegte, viel uns die sprichwörtliche Lade runter. Lauter Bagger und Baustellen links und rechts vom Anlegesteg. Trotzdem sind wir an Land gegangen. Die Resorts, an denen wir mit unserem schweren Gepäck vorbeitorkelten, waren genauso, wie die in Salang. Also sind wir weiter. Ein paar Mal haben uns Einheimische angeboten, uns mit dem Auto auf die gegenüberliegende Seite der Insel zu bringen, weil es dort viel ruhiger sei. Doch das wollten wir nicht. Was machen wir auf der anderen Inselseite, wenn es keine Zimmer gibt? Hier in Tekek gehen wenigstens regelmäßig Fähren zurück aufs Festland. Als die Straße dann eine Steigung von 10 % erreichte, beschlossen wir, uns zu trennen. Ich wollte beim Gepäck bleiben und Fredy wollte so lange gehen, bis er dieses Luxusresort findet und nach einem Zimmer fragen kann. Gerade in diesem Augenblick kam ein Bus vorbei, der die Aufschrift des Resorts trug. Und der Fahrer fragte uns auch, ob er uns helfen könnte. Wir teilten ihm mit, dass wir zum Ressort wollten und er nahm uns mit. Noch während der Fahrt hat er uns darauf hingewiesen, dass zwar vielleicht noch ein Zimmer frei wäre, dass sie aber sehr teuer sind. Das war uns nun egal. Wir wollten nur wie Menschen und nicht wie Tiere hausen.
Offenbar hat dieser nette Fahrer an der Rezeption gesagt, dass wir nur Rucksacktouristen sind. Also hat uns der Rezeptionist erzählt, dass er nur mehr ein Zimmer im Clubhaus frei hätte. Der Preis für die ersten drei Nächte ist zwar doppelt so teuer, wie der für die weiteren, aber wir sagten zur Verwunderung des Rezeptionisten beide sofort, wir wollen das Zimmer. Fredy fragte den Rezeptionisten, der Franc heißt und ein Philppine ist, ob das Zimmer nett ist. Franc nickte. Doch was man hier nett findet, muss es nicht immer für uns sein. Dann gings auf zum Zimmer. Per Bus. Denn das Zimmer liegt ganz am Ende des Resorts mitten im Golfplatz. Ist zwar der Weg sehr weit, aber es ist hier total ruhig.
Und dann betraten wir es. Das Zimmer. Nein, den Palast. Das Zimmer ist sicher so groß wie unsere Wohnung. Es ist ein supergroßes Bett mit Decke! da und die Terrasse hat sicher 22 m2. Bleibt uns noch die Qual der Wahl, ob wir uns in der Dusche oder in der Badewanne waschen. Natürlich hat auch jeder ein eigenes Waschbecken. Und Klimaanlage, Ventilator, Lichter und sogar der Fernseher sind vom Bett aus zu steuern.
Wir haben uns wie Schneekönige gefreut. Es ist eine so große Erleichterung gewesen. Trotzdem haben wir ein paar Stunden gebraucht, bis wir es wirklich geglaubt haben. Jetzt werden wir noch die letzten 6 Tage ein bisschen entspannen. Zuerst müssen wir aber noch die weitläufige Hotelanlage erkunden.