Die beste Reisezeit für Sapa ist im September und Oktober, wenn die Reisterrassen am schönsten sind. So versprechen es jedenfalls die Beschreibungen. Im Oktober sollte hier zudem auch bestes Wetter herrschen. Klingt doch gut, wenn im übrigen Land Regen angesagt ist. Die letzten beiden Tage haben allerdings gezeigt, dass es auch hier regnerisch war und alles mit einer permanenten Wolkendecke überzogen ist.
Zwischen Prunk, Hostel und Ballermann
Das ehemalige unbekannte und verschlafene Nest ist inzwischen Ausgangspunkt für Treckingtouren aber auch für Wochenendausflügler aus Hanoi. So trafen wir auf einen geschäftigen Ort. Ehemalige schöne Bauwerke, die recht verfallen wirken, schön gestaltete Promenaden die auch schon bröckelig wirken, ganz neu gebaute Häuserblöcke, die leer stehen, Hostels für die primär an der Natur interessierten Wanderer sowie Ballermann-Lokale und unzählige Massage-Salone prägen das Ortbild von Sapa. Die Infrastruktur hat jedenfalls schon die besten Zeiten hinter sich. Diese Mischung aus ehemaligen Prunk und der Versuch, den Ort wieder attraktiv zu machen, erinnern uns stark an Bad Gastein.
Sonniger Ausblick
An unserem letzten Nachmittag in Sapa, zeigte uns der Ort endlich, wie schön er aussehen kann, wenn blauer Himmel und Sonne zum Vorschein kommen.
Der Fansipan war zwar noch immer in Wolken eingehüllt, wir fragten uns aber trotzdem, ob wir heute nicht mehr Glück mit dem Berg gehabt hätten. Rückblickend kann man das ganz klar mit ja beantworten. Denn desto später es wurde, umso mehr verzogen sich die Wolken und abends zum Sonnenuntergang hatten wir freien Blick auf den Berggipfel, der uns gestern noch in gruseligen Nebel einhüllte. Wir konnten jetzt sogar vom Tal aus die Statuen erkennen, die wir am Vortag oben gar nicht sehen konnten.
Hotelerlebnisse
Auch in unserem Hotel zeigte sich, wie sehr man sich in Sapa um Gutes bemüht, während die Ausführung etwas unbeholfen ist. Obwohl wir ein recht gutes Hotel ausgesucht hatten, fielen uns gleich zu Beginn einige Mängel auf.
So funktionierte beispielsweise der Safe nicht. Ein Techniker war sofort zur Stelle, zerlegte die Safetüre und versuchte die Batterien auszutauschen. Als das nicht funktionierte, trug er unseren Safe einfach davon und brachte uns einen neuen. Wir waren sehr erstaunt, denn wir kennen Safes in Hotels eigentlich immer in fixiertem Zustand.
Außerdem konnten wir die Klimaanlage nicht auf Heizen umstellen. Dazu musste erst ein Techniker her, der in der Zentralsteuerung etwas umstellte.
Klassiker, wie wackelige Haken und schief montierte Duschgelspender beeinträchtigen uns zwar nicht, aber das finden wir schade, weil man mit einfachen Handgriffen jedem Gast ein Gefühl von Professionalität vermitteln würde. Und Staub ordentlich zu wischen kann eigentlich gar nicht so schwierig sein.
Facharbeitermangel
Bald tauchte der Hotelmanager auf, entschuldigte sich für die Mißlichkeiten und erklärte, dass vieles nicht optimal funktioniert, weil nach 2 Jahren Corona-bedingter Pause noch nicht die passenden Mitarbeiter gefunden wurden. Die Angestellten, die zum Großteil aus den umliegenden Dörfern stammen, sprechen kein Vietnamesisch, sondern nur ihre regionale Sprache. Also nicht einmal die Hotelleitung kann sich mit den eigenen Mitarbeitern richtig verständigen.
3 Gedanken zu „Sapa – in den Bergen von Vietnam“
hahaha die Safe Geschichte finde ich herrlich …. hahaha … nicht nur Facharbeiter Mangel in Österreich…
Die Mängel sieht man auf den Fotos nicht – in knapp 8.000 km Entfernung schaut es einfach nur super aus.
Übrigens: weil ich grade Sapa gegoogelt hab: es gibt ein gleichnamiges vietnamesisches Restaurant in 1070 Wien: http://www.gasthaus-sapa.at 🙂
Schade dass ihr am Fansipan oben noch nicht so schönes Wetter hattet wie hier, sehr schön schaut es da aus.
So schöne große Callistemon Pflanzen.bzw.richtige Bäume sind es dort. Ein Traum für meinem Gärtner Herz ggg
Auch wenn es Mängel im Hotel gibt, wenn sie bemüht sind es zu richten ist es auch ok