Seit 2019 gibt es in Saigon den Wasserbus, der am Fluss Saigon verkehrt. Eigentlich ist er nicht als Touristenschiff, sondern als Verkehrsmittel konzipiert.
Öffi als Touristenschiff
Der Wasserbus sollte, genauso wie die Metro, die nach zahlreichen Verschiebungen noch immer nicht fertig ist, dem öffentlichen Verkehr dienen. Wir haben aber den Eindruck, dass das nicht funktioniert hat. Denn von den 12 aufgelisteten Stationen sind überhaupt nur vier Stationen in Betrieb. Und von einem Wasserbus-Fahrplan kann man seriöserweise wohl auch nicht sprechen, wenn man sich den Zettel ansieht, der beim Ticketschalter hängt bzw. verteilt wird. Denn vier Mal pro Tage die gesamte Strecke abzufahren und in den Abendstunden nur zwei Stationen zu bedienen, zeigt eindeutig, dass der Wasserbus zur Touristenkutsche umfunktioniert wurde.
Andere Stadtviertel
Für Touristen ist es wirklich eine gute Möglichkeit, ein Stück von Saigons Skyline vom Fluss Saigon aus, entspannt zu besichtigen. Eine Stunde flussabwärts und eine Stunde retour flussaufwärts gibt uns einen Blick auf Teile der Stadt, in die wir nicht gekommen sind und anders auch kaum gekommen wären. Beispielsweise ein kleines Villenviertel oder ein neu erschlossenes Stadtgebiet, wo gerade auf der grünen Wiese für die Entstehung eines neuen rießigen Stadtviertels gebaut wird.
Nach Fahrplan
Am Ende der Hinfahrt mussten wir alle aussteigen, um zirka 10 Minuten an der schon etwas vergammelten Station auf die Rückfahrt zu warten. Das ist ziemlich kurios. Denn in den Wasserbus steigen sowieso keine Einheimischen, sprich Teilnehmer am öffentlichen Verkehr, ein. Also waren eh nur die rund 30 Personen da, die schon an der Hinfahrt dabei waren. Alle hatten davor ihre Tickets bei dem Mädel gekauft, die am Boot mit dabei war und die Tickets beim Einsteigen kontrollierte. Die musste somit gewusst haben, dass alle auch eine Retourfahrt gekauft hatten. Abgesehen davon, dass es an der Endstation sowieso Nichts gibt. Wahrscheinlich wollen sie einfach nur den Fahrplan offiziell einhalten.
Regenguss
Kurz nachdem wir für die Retourfahrt an Board gegangen sind, begann es heftig zu schütten. Damit der Regen nicht in die Kabine eindringt, wurden alle Fenster geschlossen und die Klimaanlage auf Vollgas aufgedreht. 16 Grad. Andreas und ich waren so froh, dass es draußen ein kleines Hinterdeck gab, wo man sich auch aufhalten konnte. Wir waren sowieso die ganze Zeit dort, weil man da die bessere Aussicht hat und sich den Wind um die Nase wehen kann. Für manche Gäste war es aber wichtiger, drinnen zu sitzen und die ganze Fahrt lang im Smartphone zu versinken. Das können wir auch nicht ganz nachvollziehen. Müssen es aber auch nicht. Uns hat es jedenfalls sehr gut gefallen, die Landschaft an uns vorbeiziehen zu sehen. Und am Schluss war dann auch der Regen vorbei und wir konnten trocken von Board gehen.
Neu, aber abgegammelt
Schade finden wir nur, dass die Boote, die erst etwas mehr als 3 Jahre im Einsatz sind, bereits so schäbig aussehen, als wären sie schon uralt. Auch die Anzeige, welche Station gerade angefahren wird, blinkte zwar, aber zeigt dabei konstant immer die selben Station an. Irgendwie schaffen es die Vietnamesen nicht, neue Dinge auch gut zu warten und in Schuss zu halten, so dass sie nicht schon innerhalb kürzester Zeit uralt oder vergammelt aussehen. Leider ist uns das bei unserer Reise so gut wie überall aufgefallen.
2 Gedanken zu „Wasserbus am Saigon“
Na, das sind Wolkenkratzer.
Schön sind die vielen Palmen überall.
Auch noch nicht gesehen einen Wasser Bus
Es ist überall total schön grün 🙂