Nur eine paar Minuten von unserer Unterkunft entfernt liegt eines der ruralsten Viertel von Kuala Lumpur. Kampung Baru ist so, wie Kuala Lumpur früher einmal ausgesehen hat, bevor der Glaspalast-Hochhausboom Einzug gehalten hat.
Verbindende Brücke
Über die erst vor vier Jahren gebaute Saloma Link Brücke gelangten wir über einen kleinen Fluss und zwei Autobahnen von KLCC, also Kuala Lumpur City Center, ins Nachbarviertel Kampung Baru. Die gestylte, technisch sogar mit Solarpanelen ausgestattete Brücke zeigt bereits deutlich, wie das moderne Kuala Lumpur die Fühler ausstreckt und hier übernehmen möchte.
Noch stehen die alten, niedrigen Häuser. Die Frage ist wie lange noch. Bisher konnte die Bewohner dieses Viertels die Abrissbirnen erfolgreich verhindern.
Ländliches Innenstadtviertel
Kampung Baru sieht fast etwas dörflich aus. Es wechseln sich ein paar Stelzenhäusern aus früheren Zeiten, mit Holzhäusern, verfallenen Baracken, aber auch bestens in Stand gesetzte Häuschen ab. Überall sind auch liebevoll hergerichtete Vorgärten und Blumentrögen zu sehen.
Die Gasflaschen werden noch von Mopeds mit Anhängern ausgeführt, die Wasseranschlüsse sind offen auf der Straße zu sehen. Sogar eine beachtliche Wäscherei unter einem Wellblechdach mit ordentlich großen Waschmaschinen und Trocknern gibt es hier.
Ein kleiner Mikrokosmos, der offenbar bestens funktioniert und sehr freundliche Menschen hervorbringt. Wir wurden oft sehr freundlich gegrüßt und uns wurde eifrig zugewunken.
Abendessen im Cafe Nayanika
Im putzigen Cafe Nayanika, das auch auf Andreas den Eindruck erweckte, dass er sich hier etwas zu essen traut, hatten wir ein köstliches Abendessen – sogar mit perfektem Blick auf die Petronas Towers. Trotz der tollen Aussicht auf den Turm, möchte Andreas nicht in dieses Viertel übersiedeln.
Kontaktfreudige Menschen
Die Mitarbeiter des Cafes versorgten uns sehr freundlich, wenn auch etwas tollpatschig, aber auf jede Fall sehr engagiert. Beim Zahlen haben gleich drei von den Mitarbeitern mit mir geplaudert, während die anderen beiden Gäste Andreas in Beschlag nahmen.
Alle waren sehr freundlich und gesprächig. Wie schon bei meinem ersten Aufenthalt 2007 in Malaysia stellte ich wieder fest, dass die Malayen grundsätzlich sehr gut Englisch sprechen und es deshalb ein echtes Vergnügen ist, sich mit den Einwohnern zu unterhalten.
Rumpelige Monorail-Fahrt
Gestärkt zogen wir noch ein bisschen weiter durch die Straßen von Kampung Baru. Bis zur Monorail Station Chow Kit. Die Einschienenbahn führte zwar nicht direkt zu unserer Unterkunft zurück, aber wir nutzten sie trotzdem, um auch damit gefahren zu sein. Doch obwohl die Bahn nach sehr moderner Technik aussieht, fühlt es sich nach einer sehr rumpeligen Fortbewegungsart an, sobald man damit fährt.
Am Heimweg sahen wir natürlich wieder die Türme, diesmal bunt beleuchtet.
Ein Gedanke zu „Traditionelles Viertel Kampung Baru“
Da scheut man weder Kosten noch Mühen, um vom Schlafzimmer auf die Twin-Towers blicken zu können und dann muss man erleben, dass man von überall in Kampung Baru einen besseren Blick hat und der auch nichts kostet. Nächstes Mal buchen wir Airbnb in der Holzhütte auf Stelzen. 😉