In Neukaledonien verwendet fast jeder Gas für warmes Wasser und zum Kochen. Das kommt aber nicht einfach aus der Leitung, weil es hier auf den Inseln keine Verrohrung gibt. Sondern jeder verwendet Gasflaschen, die es dafür an jeder Tankstelle gibt.
Auch Anissa verwendet diese Gasflschen fürs Kochen und fürs Warmwasser.
Donnerstag stand ich also erdäpfelkochend vor dem Herd und plötzlich wurde die Flamme immer kleiner und kleiner und dann war sie ganz aus. Es war kurz vor 20 Uhr. Um 20 Uhr schließen die Tankstellen. Also haben wir recht flott die Gasleitung abgehängt. Weil hier nicht so viel Platz in der Wohnung ist, gibt es nicht nur keine Reserveflasche, die man anschließen könnte, wenn man gerade eingeseift in der Dusche steht sondern im Kasten ist so viel anderes Zeug gestapelt, dass man erst einmal das Kasterl ausräumen muss. Jedenfalls habe ich die Flasche ins Auto verfrachtet, was ganz einfach war, weil sie obwohl recht groß trotzdem ziemlicht leicht war. Damit sind wir zur Tankstelle gerast und hatten Glück, dass wir 2 Minuten vor 8 Uhr noch eine neue kaufen konnten. Der Typ auf der Tankstelle muss dazu einen versperrten Gitterkäfig aufsperren, um die neue Flasche heraus zu nehmen und hat sie somit auch gleich ins Auto gelegt. Die versuchte ich dann einfach herauszunehmen. Aber voll war die echt wahnsinnig schwer. Das Tragen ist echt Fitnessstudio-tauglich. Jedenfalls konnten wir danach fertig kochen.
Mit der neuen Gasflasche sollten wir jetzt eigentlich auch wieder fürs Warmwasser gerüstet sein. Das funktioniert mittels Durchlauferhitzer den wir jedes Mal einschalten, wenn wir warmes Wasser zum Geschirr waschen oder duschen brauchen. Der Sinn ist, dass dazwischen nicht sinnlos Gas ausströmt. Guter Dinge mit dem Gasnachschub starteten wir den Durchlauferhitzer. Doch leider funktionierte dieser nicht mehr. Wir haben es mehrmals noch abends und dann auch Freitag in der Früh versucht. Aber leider war da nichts mehr zu machen. Für uns bedeutet das jetzt, dass wir mindestens das ganze Wochenende kalt duschen müssen. Und da man hier nie so genau weiß, wann und ob ein Handwerker vorbei kommt, könnte das sogar noch länger dauern. Also keine guten Aussichten. Und das im schon ziemlich frischen Herbst bei nur mehr 25 Grad.