Die Botataung Pagode am Yangon River unterscheidet sich von den meisten anderen Pagoden dadurch, dass die Stupa innen begehbar ist. Und dort liegt eine Reliquie von Buddha, nämlich vier Haare.
Nachdem wir die Touristen-Eintrittsgebühr bezahlt – diesmal 6.000 Kyat für die wir nicht nur ein Pickerl sondern auch Erfrischungstücher sowie Wasserflaschen erhielten -, ein Tuch zum Beine bedecken umgebunden und die Schuhe abgelegt hatten, war sofort beim ersten Schritt in die Pagode klar, wo diese heilige Reliquie zu finden ist.
Buddhahaare hinter Glas
Wir reihten uns in die Menschenschlange ein und standen bald vor der Glasscheibe, die aufgrund ihres Alters eher schon Milchglas war. Hinter diesem Glas steht ein Tresor in dem ein Schachtel mit den vier Buddha-Haaren steht. Kurz zusammengefasst, man sieht absolut nichts von der Reliquie selbst. Doch die Gläubigen verehren sie sehr.
Der Raum unter der Stupa ist in tortenstückartige Teile gegliedert wo an dem Ende, das jeweils zur Mitte ausgerichtet ist, nur durch eine goldene Wand getrennt zu den Buddha-Reliquien ganz nah dran ist und beten kann.
Legere Tempelanlage
Ganz im Gegensatz zu diesem sehr ehrfürchtigen Verhalten in der Stupa ist der Rest des weitläufigen Tempelareals sehr entspannt. Wenn man die Menschen beobachtet, hat man das Gefühl, dass es da recht locker und weltlich zugeht. So gibt es unter anderem zwei Stationen, wo man Geld in Töpfe einwerfen kann. Was natürlich Glück bringt, wenn man in den Topf hinein und nicht daneben trifft. Sieht ein bisschen wie Kirtag aus.
Jahrmarkt-Spiele
Bemerkenswert ist, dass bei einer dieser Stationen Münzen in die Töpfe geworfen werden. In Myanmar verwendet aber niemand Münzen, sondern nur Scheine. Deshalb sitzen dort ein paar Damen, die Münzen auf Teller arrangieren und dann gegen Geldscheine tauschen. Die andere Station sieht schon Geldscheine vor. Doch damit man diese auch in den Topf werfen kann, werden diese von einer Dame in kleine Dreiecke zusammengefaltet und man kann sie ebenfalls eintauschen.
Bananen am Transporter
Am Tempelareal der Botataung Pagode stehen sehr verschiedenartige Buddhastatuen am Gelände und in Gebäuden herum. Und auffallend viele Spendenkörbe mit Obst, also vor allem Bananen und Kokosnüsse. Es sind so viele, dass sie sogar in Lkws transportiert werden.
Wir waren noch in der Pagode als es gerade dunkel wurde und sahen als die LED-Lichter, die in den Bäumen hängen, aufgedreht wurden. Manchmal könnte man meinen, dass LEDs für Tempel in Myanmar erfunden wurden.
Hafenrunde
Da die Pagode am Yangon River liegt, sind wir noch eine Runde durch den Frachthafen gegangen und beobachteten wie Fährboote Leute einsammeln, um sie ans andere Flussufer zu bringen. Aber auch Einheimische, die sich offenbar Sonntag abends zum Sonnenuntergang treffen um gemeinsam mitgebrachte Snacks zu essen, sich zu unterhalten und zusammen zu sitzen. Wir sind bis zur Vintage Luxury Hotel Yacht, einer riesigen Luxusyacht, die zu einem Hotel umgebaut wurde, geschlendert und haben anschließend Google Maps nach Restaurants in der Nähe befragt.
Zu dunkel für die Speisekarte
So einsam, verlassen und dunkel – teilweise ohne Straßenbeleuchtung – wie die Gegend ausgesehen hat, dachten wir gar nicht, dass wir hier ein touristengeeignetes Lokal finden würden. Doch zu unserer großen Überraschung war das erste, das wir angesteuert hatten, sehr fein. Das einzige was im Monsoon wirklich eine Herausforderung ist, ist die gedämpfte Beleuchtung. Sie ist so zart, dass die meisten Gäste die Speisekarte mit ihrem Smartphone beleuchteten.