In Barcelona gibt es nicht nur zahlreiche Gebäude im Stil des Modernisme, also im katalanischen Jugendstil, sondern mit dem Hospital Sant Pau gleich einen weitläufigen Gebäudekomplex in diesem gefälligen Architekturstil.
Ticketkontrolle
Mit der Metro machten wir uns also auf den Weg zur gleichnamigen Station und kamen beim Aussteigen in eine Fahrkartenkontrolle. Das überraschte uns etwas, weil man in die Metro eigentlich lediglich durch Zutrittsschranken kommt, die sich nur mit einer gültigen Fahrkarte öffnen lassen.
Neues Sant Pau
Die nächste Überraschung kam sofort nach dem Ausgang. Wir landeten nämlich direkt beim Krankenhaus Sant Pau. Also statt vor einem vermeintlichen historischen UNESCO-Teil standen wir vor einem modernen Gebäudekomplex mit aufrechtem Krankenhausbetrieb.
Historisches Sant Pau
Nach kurzer Orientierung und ein paar Straßen weiter kamen wir bald am Vorgänger des Hospital de la Santa Creu i Sant Pau an. Schon der erste Eindruck war sehr großartig. Bereits außerhalb des Geländes konnten wir aufwendig gestaltete Mosaike und bunte, verzierte Dächern sehen.
Architekt Lluís Domènech i Montaner
Auch der zweite Eindruck, nämlich der Blick vom schmiedeeisenen Portal auf das opulente Haupthaus, war überwältigend. Wir freuten uns, dieses Juwel der katalanischen Jugendstilarchitektur Modernisme zu erkunden. Entworfen hat diesen weitläufigen, modernen und fortschrittlichen Komplex der Architekt Lluís Domènech i Montaner.
Beim Eingang konnten wir uns den Audioguide auf unsere Smartphones downloaden, um bei der Besichtigung der Anlage interessante Informationen abrufen zu können.
Tunnels
Jedenfalls begann der Rundgang in den unterirdischen Gängen, die sich unter dem gesamten Krankenhausgelände verzweigen und damals bei der Errichtung eine Neuheit waren. Sogar diese hell gefliesten Gänge mit Lichteinlässen sind total schön gestaltet.
Pavillons
Von den 8 Pavillons sind ein 3 für Besucher geöffnet und ein paar werden von wissenschaftlichen Institutionen genutzt. In einem Pavillon konnten wir sehen, wie die Gebäudeteile vor der Restaurierung aussahen und da war sofort klar, welch großer Aufwand die Renovierung und Erhaltung dieser Gebäude ist.
Im Gebäude, das im Zentrum des Geländes liegt, ist der ehemalige OP-Saal zu besichitigen. Der Saal, der rundherum mit Glas ausgestattet ist, zeigt, wie fortschrittlich der Architekt war und dafür gesorgt hat, dass es möglichst viel und gutes Licht für Operationen gibt.
Schönheit und Garten für die Genesung
Ebenso wichtig war für Domenèch i Montaner die Gestaltung des Komplexes. Denn er war davon überzeugt, dass Menschen am besten genesen, wenn sie sich wohl fühlen und es schön haben. Bemerkenswert ist dabei, dass dieses Krankenhaus für arme Leute geschaffen wurde.
Auf jeden Fall konnten wir sehen, dass dem Architekten das Wohlfühlambiente sehr gut gelungen ist. Überall sind schöne Farben und prächtige Dekorationen zu sehen. Die großen Fenster, die für Helligkeit und Belüftung sorgten, aber auch entsprechende Beschattung, wenn es draußen heiß wurde, zeigen die perfekte Umsetzung. Fast selbstverständlich, dass da auch ein weitläufiger Garten mit Orangenbäumen dazu gehört.
Dieses innovative Konzept sollte eigentlich auch heute bei der Errichtung jedes modernen Krankenhauses im Mittelpunkt stehen.