So modern und innovativ Südkorea und allen voran Seoul auch ist, so sehr haben sie auch eine lange Geschichte, auf die sie zurückblicken können. Deshalb findet man selbst in den modernsten Stadtteilen immer wieder traditionelle oder historische Stätten.
Park mit königlichen Hügelgräbern
Eine davon ist der Seonjeongneung Park in Gangnam. Mitten unter Hochhäusern liegt die beschauliche Parkanlage, die nicht nur eine weitere grüne Oase in der Großstadt ist, sondern auch noch drei Hügelgräber beherbergt. Dort sind zwei Könige und eine Königin aus der Joseon-Dynastie aus dem 15. und 16. Jahrhundert begraben.
Feiertagsspaziergänger
Die teilweise bewaldete Parkanlage haben wir nach einer Runde durch Gangnam besucht, weil sie an dem für uns unvorhergesehenen Feiertag, im Gegensatz zu einigen anderen Dingen, offen hatte. Aufgrund des Foundation Days waren auch viele Einheimische, die frei hatten, im Park unterwegs. Ganze Familien, Pärchen oder kleine Grüppchen, meist adrett bekleidet, schlenderten ruhig durch den Garten. Wahrscheinlich sind die Parkbesucher in „Sonntagskleidung“ der Grund, warum es dort wieder einmal Luftdruckdüsen gab, mit denen man sich den Schmutz von den Schuhen blasen kann.
Forscher Auftritt der Alten
Aber wir sahen auch einzelne Personen, die sportlich und forsch über die Wege marschierten. Wobei wir gerade bei älteren Personen beobachten konnten, dass sie nicht nur hier, sondern fast überall sehr forsch unterwegs sind. Teilweise sogar ruppig bis unverschämt. Am meisten ist uns das in der U-Bahn und bei Busstationen aufgefallen. Die älteren Personen stürmen mit verbissenen Gesichtern in die U-Bahn oder den Bus, sobald sich die Türen öffnen. Bevor noch die Leute ausgestiegen sind, die hinaus wollen, drängen die Betagten schon hinein, um einen Sitzplatz zu ergattern. Wir hatten das Gefühl, dass sie dabei sehr rücksichtlos vorgehen. Als hätten sie einen Anspruch darauf. Was vielleicht daran liegt, dass in Südkorea das Senioritätsprinzip zu den wichtigsten Gesellschaftsregeln zählt. Dazu würde auch passen, dass wir im krassen Gegensatz dazu die jungen Koreaner als sehr rücksichtsvoll und umsichtig erlebten.
Smombies
Was allerdings sehr viele Südkoreaner aller Alterklassen, Orte usw. auszeichnet, ist das Verhalten mit ihren Smartphones. Sie sind pausenlos damit beschäftigt, auf ihren Geräten zu lesen, zu tippen, Videos zu sehen und Musik zu hören. Deshalb sind sie oft so sehr in ihr Smartphone vertieft, dass sie ihre Umwelt gar nicht mehr wahrnehmen – egal ob sie sitzen, stehen oder gehen. Das extra dafür kreierte Kunstwort Smombie – das sich aus Smartphone und Zombie zusammensetzt – ist aus unserer Sicht für Südkoreaner sicher mehr als passend.
4 Gedanken zu „Hügelgräberpark Seonjeongneung am Überraschungsfeiertag“
Auch sehr hübsch, schaut sehr friedlich und dank des sonnigen Wetters echt verlockend zum länger bleiben aus. Zu den Smartphones: habt ihr herausgefunden, was die im Vergleich zu unseren Preisen kosten? Würd mich interessieren, ob die im Herstellerland vielleicht nur einen Bruchteil kosten. Liebe Grüsse Doris
Also länger bleiben würden wir sofort gerne. Da würden wir sogar nicht so sonniges Wetter in Kauf nehmen. 😉
Die Smartphone-Preise haben wir gecheckt. Genau kein Unterschied zu Österreich. Bringt also gar nichts, hier eines zu kaufen.
Liebe Grüße
Sue
Wieder ein toller Urlaub von Euch beiden, macht Lust auch hinzufahren!
Das nächste Mal kommst du einfach mit. 😉