Bei der Vorbereitung auf Japan haben wir immer wieder in Google Maps erkundet wo sich beispielsweise ein bestimmtes Hotel befindet. Oft haben wir dann auch die Umgebung mit Streetview erforscht.
Exkurs: Was ist Google Maps & Streetview?
Für alle nicht internetaffinen Leser sei hier erklärt, dass Google Maps eine Landkarte im Internet ist, die das Suchen von Adressen sehr einfach macht, weil man die Adresse eingibt und das Programm zeigt diese, ohne dass man selbst im Namensgewirr suchen muss.
Danach kann man mit Google Streetview diese Adresse und Straße wie in einem animierten Film sehen. Es ist, als stünde man dann genau dort auf der Straße und dreht sich herum oder bewegt sich die Straße entlang.
Daunenjacke gegen die eisige Kälte
Und genau so erging es mir, als ich in Narita auf die Straße ging. Das vom Flughafen rund 6 km entfernte Narita ist die optimale Stadt um einen Tag zu verbringen, wenn man am nächsten Tag zum Flughafen möchte. Es steht hier die zweitgrößte Tempelanlage Japans, die ich erkunden wollte. Also raus aus dem Hotel in den Regen und eisigen 5 Grad. Nach fünf Wochen bei Mindesttemperaturen von 25 Grad war das ein ziemlicher Schock. Ich war froh, dass ich vorsichtshalber ein paar Winterutensilien mitgenommene habe. Also packte ich mich in Wollstrumpfhose, dicke Kaputzenweste, Sommerdaunenjacken, Haube und Schal ein. Dazu noch eine Regenjacke und ein Schirm und schon konnte ich loslegen.
Im Hello Kitty-Land
Schon nach den ersten Schritten auf der Straße hatte ich das Gefühl in Streetview gelandet zu sein. Es war in natura alles ganz genau so, wie ich es im Internet gesehen habe. Ich weiß, eigentlich ist es verrückt, das zu sagen, denn natürlich ist Streetview ein Abbild der Realität. Aber es fühlte sich trotzdem so an.
Vielleicht liegt mein Eindruck, dass ich in Streetview gelandet bin, auch daran, dass hier alles so sauber und aufgeräumt ist und man den Eindruck hat im Hello Kitty-Land zu sein. Es ist alles klein und fein und in zarten Pastellfarben gehalten. Und es schaut alles ganz süß aus. Wobei sehr süß spiegelt sich auch in den unzähligen bunten Keksen, Cookies, Kringel und Leckereien wider, die ich alle erst ausprobieren kennenlernen muss.
Mächtige Tempelanlage
Der buddhistische Naritasan Shinshōji Tempel (成田山新勝寺) und dessen Garten ist einfach beeindruckend. Eine Tempelanlage, die mich gleich voll fasziniert hat. Schon alleine die Tore sind ein Augenschmaus. Die riesige Haupthalle, eine Reihe von Pagoden, Pavillons und ein Glockenturm sind in Formen, Farben und Verzierungen gestaltet, die für mich einen extrem schönen und imposanten Baustil verkörpern.
Traumhafter Tempelgarten
Der weitläufige Garten ist ebenso faszinierend. Ich konnte mich an der in kunstvoller Kleinarbeit gestalteten Gartenanlage gar nicht satt sehen. Die sanft geschlungenen Wege des hügeligen Geländes werden von Bäumen, Sträuchern und moosbewachsenen Steinen gesäumt. Es stehen überall Objekte und Tafeln aus Stein herum, die mit diesen nicht enträtselbaren japanischen Schriftzeichen versehen sind. Natürlich gibt es auch einen Wasserfall und einen Teich, in dem mächtige Kois (die berühmten japanischen Zierkarpfen) herum schwimmen. Fein ist auch, dass es ausreichend Toiletten und Trinkbrunnen gibt. Dass ich trotz Regen und Kälte ein paar Stunden dort herum spaziert bin, zeigt ganz klar wie tief beeindruckt ich bin.
Da ich den von Anissa geborgten Fotoapparat zurückgeben musste, konnte ich leider kein einziges Foto schießen. Aber vielleicht wären die im Regen eh gar nicht so gut geworden. Für diesen Beitrag habe ich mir erlaubt, Bildre zu verwenden, die nicht von mir sind.