Der neue sonnige Tag ist ideal, um Streetart zu erkunden, in diesem Fall sind es komplett bemalte Häuserfronten. Davon gibt es einige in Kaohsiung. Ein paar hatten wir bereits am Vortag am Pier 2 gesehen.
Weiwu Mi Mi Dorf
Doch am häufigsten stolperten wird beim Recherchieren über das Weiwu Mi Mi Streetart Village im Stadtteil Lingya. Die Häuserfronten sind dort teilweise so sehr bemalt, dass man gar nicht unterscheiden kann, welches Bild auf welchem Haus ist. Also statt Streetart vielmehr Häuserkunstbemalung. Doch es gab zwischendurch auch ganz kleine niedliche und witzige Bilder, sei es ein 500 Taiwan Dollar-Schein, sei es eine sitzende Bulldoge in Jeans und T-Shirt.
Teilweise sind die bunten Kunstwerke an den Häuserfronten auch sehr abstrakt oder phantastisch, manche Bemalungen waren für mein Gefühl zu dunkel oder düster. Doch insgesamt sind die Dimensionen der Bemalungen ob ihrer Größe und Weitläufigkeit sehr beeindruckend. Außerdem dürfte diese Ecke von Kaohsiung auch bei Fotografen sehr beliebt sein, denn es sind uns einige davon über den Weg gelaufen.
Bemalte Häuser entlang der Straßenbahnlinie
In den letzten Tagen ist uns aber ein anderes Gebiet besonders aufgefallen. Nämlich die vielen bemalten Häuser gegenüber der Straßen Gushan 1st und 2nd Road, die man direkt an sich vorbeiziehen sieht, wenn man dort mit der Straßenbahn Kaohsiung Light Rail entlang fährt. Ein guter Startpunkt für die Besichtigung dieser Streetart-Kunstwerke ist die Station Wenwu Tempel.
Erst kürzlich in bunte Farbe getaucht
Im Google Streetview konnten wir herausfinden, dass die Häuser im Jahr 2020 noch gar nicht bemalt waren, erst auf Bildern von 2024 gibt es dort die bunten Häuser zu sehen. Also ist die Gestaltung dieser Gebäude erst ganz wenige Jahre jung. Wahrscheinlich sieht diese Straßenkunst dort deshalb noch so frisch und farbenfroh aus. Die Kunstwerke auf den mehrstöckigen Häusern sind, im Gegensatz zum Vormittag in Weiwu, sehr figuriell und fröhlich.
Einfachste Minihäuschen gegenüber
Auf der gegenüberliegenden Seite, also der anderen Seite der Schienen, pressen sich als Kontrast ganz kleine Kabäuschen an eine Steinwand. Davor gibt es trotzdem kleine Gärtchen aus Blumentöpfen. Manche extrem liebevoll dekoriert, andere Stellen sind dagegen etwas baufällig. Diese extremen Gegensätze überraschten uns und wir können uns gar nicht recht vorstellen, wie man dort wohnt. Die Flächen müssen extrem begrenzt sein. sogar die Türen sind nicht einmal mannshoch.
Begrünte Straßenbahntrasse
In einer Straßenbahnstation konnten wir zuschauen, wie der Bahnsteig aufgewaschen und das Gras zwischen den Schienen mittels Tankwagen und Feuerwehrschlauch gegossen wurde. Entlang der Strecke, die wir mit der Straßenbahn Kaohsiung Light Rail bisher bereits abgefahren sind, ist überall saftiges grünes Gras zwischen den Schienen. Wie es scheint, dürfte es in den Bereichen zwischen den Stationen, also der eigentlichen Fahrstrecken, automatische Bewässerungen geben, so dass es hier wirklich überall grün bleibt. Auch das macht die Fahrt mit der Akku-Straßenbahn, die sich nur in den Stationen über einen Bügel auflädt und sonst ohne Oberleitung unterwegs ist, sehr schön.
Essen wie Einheimische
Den Tag schlossen wir mit dem Abendessen in einem Lokal ums Eck vom Hotel ab, wo es eine Art Buffet gab, ohne jeglicher Beschriftung der Speisen. Wir guckten uns an den anderen Gästen den Ablauf ab und waren ganz bald mitten im Geschehen. Was wir gegessen haben, können wir nicht genau sagen, aber es schmeckte alles sehr gut. Und das ist doch das Wichtigste.