Neuer Tag, neue Stadt. Heute statteten wir Rotterdam einen Besuch ab. Die Bahnstrecke führte auch dieses Mal durch marchfeldartiges Flachland. Diesmal kamen wir an ausgedehnten Glashausplantagen vorbei. Ich könnte mir vorstellen, dass da wohl die Tulpen herkommen.
Am Hauptbahnhof von Rotterdam besorgten wir uns zuerst ein Tagesticket für die öffentlichen Verkehrsmittel, das wir intensiv nutzten. Denn Rotterdam ist viel weitläufiger angelegt. Auffallend unterscheidet sie sich von anderen niederländischen Städte dadurch, dass hier vor allem Neubauten und sehr moderne Stadtteile stehen. Das kommt daher, weil Rotterdam im Krieg komplett zerstört wurde. Außerdem sind hier im Vergleich zu Amsterdam und Den Haag viel mehr Autos unterwegs.
Montag = Ruhetag
Insgesamt war es auf den Straßen von Rotterdam trotzdem eher ruhig. Vielleicht lag es daran, dass Montag war. An diesem Wochentag haben fast alle Lokale geschlossen und es dürfte für viele Einrichtungen ein Ruhetag sein. So ist es zwar fein, wenn nicht alles überlaufen ist, aber wenn man nur einen Tag in Rotterdam ist, wäre ein anderer Wochentag sicher besser. Ein Lokal zum Frühstücken haben wir aber trotzdem gefunden und diesmal gleich aus der niederländischen Speisekarte bestellt. Die Sprache ist unserer so ähnlich, dass wir sie sicher jederzeit ganz rasch lernen könnten.
Unser erstes Ziel war die Station Blaak wo die Markthalle und die Kubushäuser zu finden sind.
Markthal Rotterdamm
Die Markthalle ist für mich ein architektonisches Highlight. Sie wurde erst 2014 fertiggestellt und ist damit nicht nur ein neues, modernes Gebäude, sondern im Innenbereich auch künstlerlisch ausgesprochen interessant gestaltet. Die Halle selbst sieht von vorne wie ein aufgestelltes Hufeisen oder eine Halfpipe aus. In dem 11 Stockwerke hohen Bogen, der sich über den Markt spannt, sind Wohnungen und Lokale zu finden. Viel Licht bringen die großen Glaswände, die sich über die komplette Vorder- und Rückseite erstrecken. Im Inneren auf den Wänden und der Decke ist ein Kunstwerk von Arno Coenen gemalt. Es sieht aus wie ein bunter Obst- und Gemüsegarten mit Früchten und Insekten und trägt den Namen „Das Horn der Fülle“. In der Halle sind Marktstände, die meist auf dem Dach ihres Standes auch ein Lokal betreiben. Ein sehr geschmackvoller und sehenswerter Ort.
Enges Kubushaus
Die Kubushäuser würden wir eher als architektonisches Experiment sehen. Jedes Häuschen ist ein Würfel der auf der Spitze steht. Von außen sehen die gelb weißen Häuser recht witzig aus. Aber wohntechnisch sind sie eine Herausforderung. Durch die Höhe muss man natürlich ganz viele Stiegen steigen, durch die schrägen Wände verliert man extrem viel nutzbare Fläche. In den oberen Räumen war es recht stickig und heiß. Und auf den Fotos sehen die Räume größer aus, als sie sind. Aber zum Ansehen sind die Kubushäuser auf jeden Fall sehr nett.
Dem historischen Delfshaven statteten wir einen kurzen Besuch ab, waren aber – auch wegen der Mittagshitze und Schattenlosigkeit – nicht von den Socken. Allerdings sind wir nicht sicher, ob wir den richtigen Teil davon besichtigt haben.
Sehenswertes Leuvehaven & Oudehaven
Hingegen haben uns die Viertel Leuvehaven und Oudehaven sehr gut gefallen. Da kann man entlang am Wasser mit Blick auf Schiffe und Hafengerätschaften sehr entzückende Strecken abgehen und – wenn man am Montag mit Glück auch noch ein offenes Lokal findet – total nett sitzen und entspannen.
Der Hafen ist natürlich ein zentrales Thema in Rotterdam, den man am besten vom Wasser aus erkundet. Wir haben eine sehr beeindruckende Rundfahrt durch den Stadthafen gemacht, die bei der bekannten Erasmusbrücke startete, zu der es unter Hafenrundfahrt Rotterdam alle Details gibt.
Leider hat sich die Rückfahrt von Rotterdam nach Amsterdam etwas mühsam gestaltet, weil etliche Züge ausgefallen sind oder große Verspätungen hatten. Trotzdem sind wir mit einer sehr guten Erinnerung an diese Stadt zurück gefahren.