Nachmittags unseres Anlandungstages auf den Malvinen, also den Falkland Inseln, verbrachten wir in Stanley, der Hauptstadt der Inselgruppe.
Schiffskarte statt Reisepass
Obwohl wir Commonwealth-Boden betraten, hatten wir keine Reisepässe bei uns. Diese mussten wir bereits beim Einschiffen an der Rezeption abgeben und erhielten dafür eine ID-Karte, die uns als Expeditionsmitglieder des Schiffes ausweisen. Diese ID-Karte war während unserer gesamten Expeditionsreise quasi der Ersatz für unseren Reisepass. Wir wussten aber, dass wir trotzdem einen Einreisestempel erhalten werden. Jedenfalls stand vor dem Schiff eine Art Grenzbeamtin, die uns nur aufs Schiff ließ, wenn wir unsere ID-Karte vorzeigten. Andreas hatte seine Karte bei unserer Rückkehr nicht sofort gefunden. Sofort wurde das Problem gelöst, in dem die Schiffsrezeptionistin rasch eine neue Karte ausdruckte. Und schon durften wir wieder an Bord.
Ob die Malvinen, die geografisch zu Südamerika zählen, überhaupt zu Großbritannien gehören sollten, haben wir ein bisschen diskutiert., haben dazu allerdings verschiedene Meinungen.
Idyllisches Stanley
Die Hauptstadt der Falkland Inseln, in der 95 % der Bevölkerung dieses Landes wohnen, sieht für mich wie eine Filmkulisse aus. Die Häuser wirken filigran und sind meist aus angemalten Holzlatten oder Backsteinen gebaut. Mit ihren kleinen Vorgärten wirkten sie auf mich typisch Englisch. Obwohl ich noch nie in England war, stelle ich es mir am Land von Großbritannien genauso idyllisch vor, wie Stanley aussieht. Das Leben dort mutete jedenfalls sehr entspannt an. Hin und wieder gingen ein paar Einheimische gemütlich durch die Straßen, einige Autos kamen die wenig befahrenen Straßen entlang und ab und zu sahen wir einen Fischkutter übers Wasser gleiten.
Natürlich begegneten wir auch Touristen, und zwar den Mitreisenden unseres Schiffes. Es gibt etliche Souvenierläden, da die Falkland Inseln mit Tourismus neben der Schafzucht und Fischfang ihre Einkünfte lukrieren. Wobei wir das mit den Schafen kaum glauben können, da wir den ganzen Tag nicht ein einziges Schaf gesehen haben. Da allerdings sogar im Landeswappen ein Schaf abgebildet ist, wird das wohl seine Richtigkeit haben.
WiFi Flaute
Und dann gibt es auch ein paar kleine Cafes. Allerdings wird das WiFi den Gästen nicht kostenfrei angeboten. Das habe ich schon Jahre nicht mehr gesehen, dass man trotz Konsumation in einem Lokal für die Internetnutzung zahlen muss. Da wir auf unserem Schiff MS Sea Spirit auch kein wirklich nutzbares Internet hatten, blieben wir weiterhin beim Internet-Detoxen.
Nachmittagsjause
Wir spazierten also im Zentrum der Hauptstadt, die den Charakter eines Dorfes hat, gemütlich herum und genossen Kuchen und Kaffee. Wobei wir an den Kaffee gar nicht so hohe Ansprüche stellten. Denn im Vergleich zum Plörre bzw. der Filterbrühe, das sie uns am Schiff als Kaffee vorsetzen, ist wohl jeder Kaffee um Welten besser.
Der gesamte Tag auf den Falkland Inseln war für uns extrem erholend und entspannend. Und ich habe es sehr genossen, festen Boden unter den Füßen zu spüren und genug Auslauf zu haben. Mit vielen neuen Eindrücken, schönen Erinnerungsfotos und einen Hauch von Sonnenbrand im Gesicht kehrten wir zum Schiff zurück, das kurz vor Mitternacht wieder Fahrt aufnahm, und zwar in Richtung Südgeorgien.
4 Gedanken zu „Putziges Falkland-Hauptstädtchen Stanley“
Hallo, erstmals herzlich willkommen wieder in der Heimat! – freue mich von eueren 1.Reiseberichte zu lesen und Fotos zu sehen. Hoffe euch geht’s gut und ihr seid gesund. Danke für die Mühe!
Die farbenfrohen Häuser finde ich sehr nett, macht ein schönes Landschaftsbild.
Keine lange Wartezeiten und Probleme weil die Schiffskarte nicht gleich gefunden wurde , ist super ! Da gibt’s schon ganz andere Geschichten wegen unwichtigere Kleinigkeiten bei manche Reisen…. lg Lilly
Danke für die Willkommensgrüße. Ich bemühe mich, die unzähligen Fotos rasch auszusortieren, damit ich die Reiseartikel bald alle veröffentlichen kann.
Du hast recht, das mit der Karte war ein Klacks. 😉
Als jemand, der schon einiges von Grossbritannien gesehen hat, kann ich dir sagen, solche Reihenhäuschen wie die auf dem ersten Bild findest du sogar in London selbst – allerdings ohne die bunten Dächer. Und die anderen, eher alleinstehenden Häuschen erinnern mich frappant an Schottland, aber auch ein wenig an Island.
Und wie hast du eigentlich das Detoxen überstanden? Waren die Entzugserscheinungen auszuhalten?
Liebe Grüsse!
Ok, dann waren meine Vorstellungen gar nicht so falsch.
Das Detoxen war genial. Ich hatte nicht nur keine Entzugserscheinungen, sondern ich habe es richtig genossen und als außerordentlich erholsam empfunden. 🙂