Bevor wir auf die Insel Ile des Pins fliegen brauchen wir natürlich noch einen Platz zum Schlafen. Anissa zeltelt dort immer, hat auch Ausrüstung für zwei, also war klar, wir packen unser Klumpert inklusive Zelt, 2 Matten, 2 Schlafsäcke, Geschirr und Lebensmittel. Die Air Caledonie erlaubt aber nur 12 kg Gepäck pro Person. Das wird natürlich eng. Außerdem war Regen angesagt und nach meinem Diebstahlserlebnis waren wir beide nicht sicher, ob Pass und Geld und Wohnungsschlüssel im Zelt wirklich gut aufgehoben sind. Deswegen hatte Anissa die Idee mit dem Wohnungwagen.
Telefon statt Internet
Interessant ist, dass hier in Neukaledonien alles per Telefon ausgemacht wird. Was für mich Internetjunkie total steinzeitlich anmutet. Aber hier werden Reservierunge, Stornierungen, Termine usw. einfach mit einem Anruf erledigt. Und so schnell wie sie ausgemacht sind, werden sie auch abgesagt. Gerade was mit dem Buchen von Flügen, Fähren oder Unterkünften zu tun hat, habe ich gerade in den letzten Jahren immer mehr bis ausschließlich online abgewickelt. Zumal ja manche Unterküfte Reservierungen ausschließlich gegen Kreditkartendaten annehmen.
Jedenfalls habe ich 2 vorreservierte Campingplätze abgesagt. Die Reservierung des Caravans war für mich aber eine Spur belustigend. Auf unsere Nachfrage ob er frei für uns wäre, wusste die Besitzerin nicht Bescheid. Auch kein Wunder wenn es ständig Anrufe mit Reservierungen und wieder Absagen gibt. Das Problem war natürlich rasch gelöst, in dem sie einen Mitarbeiter zum Wohnwagen schickte, der nachgeschaut hat, ob jemand drinnen ist. Da er leer war, haben wir ihn bekommen.
Gemeinsame Infrastruktur
Der Wohnwagen im Relais Kuberka am Plage de Kuto bedeutet natürlich, dass wir nur Gemeinschaftstoiletten, -waschraum und -dusche nutzen konnten. Und in der Nacht mit der Taschenlampe raus aus dem Wohnwagen und quer über die Wiese zur Toilette. Für mich natürlich alles kein Problem. Allerdings höre ich schon, wie jetzt einige von euch sagen, dass geht gar nicht und von ihrer Aversion übermannt werden 😉
Dafür hatten wir leckeres selbst gemachtes Frühstück sowie Mittag- und Abendessen mitten im Garten!
Geschichten anderer Reisenden
Das Essen im Garten hat auch noch den Vorteil, dass man rasch mit anderen Reisenden in Kontakt kommt. So haben wir zwei Jungs kennengelernt, die Foto- und Filmaufnahmen machen und die Brauchbarkeit als Angeldestination erkunden. Da habe ich das erste Mal in meinem Leben eine Drohne live gesehen.
Auch eine Neuseeländerin, die eigentlich aus Großbritannien eingewandert ist, erzählte uns, dass sie wegen der Liebe kam. Fast die selbe Story wie die von Anissa. Nach ihrem Militärdienst kam sie hierher auch wegen der Liebe zurück. Die Lieben gibt es natürlich nicht mehr. Da haben wir festgestellt, dass unsere Beziehung sicher stabiler ist. Wir haben uns bis jetzt jedes Jahr gesehen. Ist nur die Frage, wo wir uns 2016 treffen sollen. Vielleicht in Argentinien?
Sowohl die Neuseeländerin als auch ein Französin, die gerade als Backpackerin für 6 Monate durch die Lande reist, haben uns erzählt, wie kompliziert das Wegfliegen von hier ist. Wir in Österreich haben eigentlich jeden Tag die Möglichkeit zu jeder beliebigen Destination zu fliegen. Aber aus Neuseeland nach Südamerika gehen zwar Flüge, doch dann muss man in Südamerika noch ein paar Tage auf einen passenden Anschlussflug warten. Und ein Flieger von Noumea nach Polynesien geht nur am Donnerstag. Da bin ich echt froh, dass ich in Österreich wohne.