Sonntag ist ein Tag, den man selbst im Urlaub gemütlich angehen kann. Diese Idee hatten nicht nur wir, sondern gefühlte 2 Millionen andere Hongkong-Chinesen, Inder, Filipinos, Moslems usw. auch. Das bedeutet, es ist jeder Ort voll von Menschen. Oder viel mehr überfüllt. Es kann schon passieren, dass man auf den nächsten oder übernächsten U-Bahn-Zug warten muss, weil die Türen der Wagons schon nicht mehr zu schließen waren. Oder man kommt nicht über die Straße, weil so viele Fußgänger bei grün gehen möchten, dass sich das gar nicht bei einer Phase ausgeht. Dazu kommen noch all die Taxis und Autos, die Fußgänger als Freiwild betrachten und noch mehr aufs Gas drücken, statt zu bremsen.
Ein Stück auf der Nathan Road, also da wo sich sehr viele Touristen herum treiben, ist dann noch von vielen nervigen Händlern übersät. Während man sich tapfer durch die Menschenmenge arbeitet, wird man plötzlich von einem Mann angesprungen, der in Dauerschleife redend Anzüge, Handtaschen oder Armbanduhren aufdrängen möchte. Doch auch diese Hürde haben wir erfolgreich genommen.
Am Hafen angekommen ging es noch viel dichter zu. Eine ganze Reihe an Reisegruppen wurde von munteren Reiseführerinnen durch diese Ecke dirigiert. Und da wo nicht alle herum laufen, beispielsweise an der Uferpromenade, sitzen überall Menschen. Auf jeder Bank, auf jeden Stein oder jeder Umrandung von Pflanzentrögen oder Wasserbecken.
Hafenrundfahrt
Am Hafen direkt wurden wir dann fast zertrampelt. Doch überraschend leer war es dann am Schiff mit dem wir eine 1-stündige Hafenrundfahrt machten. Leider war wie an den meisten Tagen in Hongkong, das Wetter recht trüb und wolkig. Trotzdem ist die Rundfahrt eine nette Sache um alle Ecken des Hafens von Hongkong Island und Kowloon einmal in Ruhe sehen zu können.
Wahnsinn im Elektronik-Mekka
Ein anderes gewagtes Unternehmen war der Besuch des Golden Computer Arcade. Eine Mischung aus Media Markt und Conrad, allerdings aus vielen kleinen Kojen bestehend. Selbst wenn man nicht wüsste, dass unser ganzes Elekro- und Elektronikzeug von hier kommt, würde man das sofort mutmaßen. Wir haben uns durch das Gewirr der Geschäfte gekämpft. Ständig überfordert mit der Masse der Menschen und dem Überangebot an Waren. Es ist gar nicht möglich zu erfassen was es hier alles gibt. Und wie so oft in China ist es voll, laut, bunt und turbulent.
Mich hat dieser Sonntag ein bisschen an Donauinselfest erinnert. Und Andreas zieht folgendes Resümee aus diesem Tag: „Ich habe heute mehr Körperkontakt gehabt als im ganzen letzten Monat.“