Hongkong von weit oben, also vom Victoria Peak, zu sehen, verschafft einen guten Überblick über die Dimensionen der Stadt. Allerdings gibt es da eine große Hürde, nämlich den Dunst und Nebel, der hier in Hongkong, außer im Winter, die meiste Zeit klare Ausblicke verhindert oder auf recht kleine Zeitfenster beschränkt.
Heute in der Früh hatten wir ein gutes Gefühl, dass die Sonne, die man mit viel gutem Willen erahnen konnte, die Wolken aufbrechen könnte. Und wir hatten Glück. Unser Gefühl bestätigte uns mit einem sonnigen Tag. Inklusive leichtem Ansatz von Sonnenbrand.
Schräge Talfahrt garantiert
Vom unserem Hotel brauchten wir nur 5 Minuten durch den angrenzenden Hongkong Park bis zur Peak Tram. Aber offenbar hatten wie wir, auch viele andere Touristen die gute Idee, mit der Standseilbahn auf den mit rund 550 Metern höchsten Berg von Hongkong Island zu fahren. Zuerst sah es nach langer Wartezeit aus. Aber alles halb so wild. Bereits nach einer guten halben Stunden saßen wir schon in der Bahn. Gemäß der Empfehlung auf der rechten Seite für den schöneren Ausblick Richtung Hafen. In gemütlichen 10 Minuten waren wir am Berg. Richtig schräg war allerdings die Talfahrt. Da die Standseilbahn nicht wendet und die Sitze Richtung Bergspitze im Zug montiert sind, sitzen alle Passagiere mit den Rücken in Fahrtrichtung. Bergab. Aber wirklich heftig bergab. Wir hatten einen Stehplatz. Dafür sind tiefe Rillen am Boden. So kann man beim Stehen nicht wegrutschen. Sieht man da vorbeiziehende Häuser an, hat man das Gefühl, sie fallen gleich um. Keine Wunder bei einer Steigung von 48 %.
Shoppen oder Ausblick
Am Peak angekommen waren wir ziemlich überwältigt. Nicht wegen des Ausblicks, vielmehr vom Touristenwahnsinn. Was früher ein kleiner Merchandisingshop war, sind hier gleich zwei Shopping Malls. Swarovski, Burgerking und Madame Tussauds lassen grüßen. Erst am Dach des Einkaufs-, Fressmeilen- und Souvenierzentrums tut sich die Schönheit dieses Ortes auf. Der tolle Ausblick auf den Hafen von Hongkong, der zwischen der Insel Hongkong Island und der Festlandspitze Kowloon liegt. Gefühlte 1000 Fotos habe ich geschossen. Wenn man von hier oben hinunter schaut, wird noch sichtbarer, wie dicht und hoch die Häuser hier sind. Unglaublich, wie viel man auf so engem Raum bauen kann. Auf jeden Fall ein sehr, sehr beeindruckendes Erlebnis.
Um den eigentlichen Gipfel, der noch ein paar Meter höher als die Aussichtsplattform liegt, gibt es einen 3 Kilometer langen Rundwanderweg. Dieser wurde von den Briten während der Kolonialzeit errichtet und war genauso wie die Peak Tram nur für Nicht-Chinesen erlaubt. Echt arg! Menschen von Bereichen des quasi eigenen Landes auszugrenzen. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei. Trotzdem ist den Briten dieser Weg, der einen Ausblick in alle Richtungen der Insel ermöglicht, sehr gelungen. Subtropische Bepflanzungen werfen großzügig Schatten und garantieren so ein angenehmes Klima für einen gemütlichen Spaziergang.
Faszinierende nächtliche Skyline
Nach ein paar leckeren Dim Sums war es schon dunkel. Wir sind nochmals auf die Aussichtsterrasse um einen atemberaubenden Ausblick zu genießen. Und nochmals 1000 Bilder zu schießen. Beleuchtet ist der Blick auf den Hafen einfach unschlagbar genial!