Mittwoch Abend habe ich ein unglaublich schönes Konzert von den beiden Afrikanern Toumani und Sikiki Diabate gehört. Vater und Sohn, die die Kora spielen. Ich denke, dass ich bereits einmal im ARTE jemanden gesehen und gehört habe, der Kora spielt. Aber jetzt weiß ich, dass ich definitiv der Kora gelauscht habe. Jedenfalls ist die Kora ein Instrument, das eigentlich wie eine bauchige Gitarre mit einem viel zu langen Steg aussieht. Aber eigentlich ist sie eine westafrikanische Stegharfe, die mit beiden Händen gezupft wird und wirklich wunderbare Töne von sich gibt. Ich habe es auf jeden Fall sehr genossen und mich sehr gefreut, das gesehen zu haben.
Obwohl kurz davor nicht wirklich klar war, ob das Konzert überhaupt stattfinden kann. Da es seit Mittwoch zu regnen angefangen hat, war das Outdoor-Konzert am weitläufigen Gelände des Kulturzentrums Tjibaou etwas gefährdet. Denn diese Instrumente sind sehr empfindlich was Feuchtigkeit betrifft. Zum Glück wurden von den 5000 möglichen Tickets aber nur 400 verkauft. Und da es im Kulturzentrum einen Veranstaltungssaal gibt, der 450 Leute fasst, konnte es dort hinein verlegt worden. Zu unserem Glück und Vergnügen!
Die Verkehrssituation in Noumea
Noch ein kleiner Exkurs zur Verkehrssituation in Noumea. Als wir zum Konzert gefahren sind, brauchten wir 20 statt 10 Minuten. Das ist hier dann schon eine „Rushhour“ Natürlich nicht für jemanden, der Verkehr aus Wien oder anderen europäischen Großstädten gewohnt ist. Jedenfalls ist es für die Einwohner von Noumea schon sehr ungewohnt.
Es liegt vor allem daran, dass in den letzten 3 Jahren 20.000 Menschen eingewandert sind. Für ein Land, das keine 300.000 Einwohner hat – wovon etwas mehr als die Hälfte in Noumea wohnt – ist das natürlich eine ganze Menge. Der Grund dafür ist, dass Frankreich wegen der eigenen Krise Werbung für Neukaledonien machte. Sie erzählten den Franzosen, dass es hier so schön ist und es so viele Arbeitsplätze gibt. Ersteres stimmt wohl. Aber Zweiteres nicht. Denn nicht einmal alle Neukaledonier finden einen Job. Und natürlich fühlt man sich mit so wenigen Einwohnern schnell überrannt. Von dicht bevölkert kann natürlich überhaupt keine Rede sein.
Schwarz/weiß
Zum Thema Verkehr ist mir noch aufgefallen, dass hier eine Menge SUVs herumfahren. Hier lieben sie offenbar große Autos. Außerdem werden Autos fast ausschließlich von hellhäutigen Leuten gefahren. Die schwarzhäutigen fahren so gut wie alle mit dem Bus. Deshalb bin ich oft die einzige Weiße, die im Bus sitzt. Ein sehr spezielles Gefühl auf jeden Fall.