Untergehende Inseln
Samstag am Vormittag am Strand von Poe erzählte mir Aurelie, dass sich dieser seit den letzten 15 Jahren halbiert hat. Also schauten wir bei fast keinem Wasser den Kitesurfern zu und sprachen darüber, dass durch die Klimaveränderungen der Meeresspiegel steigt und die pazifischen Inseln davon sehr betroffen sind. Inzwischen haben mir hier schon einige Leute davon erzählt, dass hier einige Inseln langsam ganz verschwinden und die Bewohner absiedeln müssen. Schon blöd, wenn das Haus Stück für Stück im Meer versinkt, da wo früher das Paradies war.
Wieder Picknick
Natürlich gab es zu Mittag, bevor wir weiter Richtung Osten aufgebrochen sind, wieder einmal ein Picknick. Denn die Mädels müssen auf jeden Fall regelmäßig und drei Mal am Tag essen. Auch wenn es danach mit der Zeit eng wird, muss jedes Mahl ausgiebig zelebriert werden. Und bis zum letzten Tag versuchte mich Anissa zu bekehren, dass ich doch endlich zu frühstücken beginnen sollte, nicht nur ein oder zwei Mahlzeiten essen sollte und vor allem zu geregelten Zeiten. Und ich sollte doch endlich regelmäßig Hunger haben. Den werde ich aber sicher erst haben, wenn mein Schwimmreifen verbraucht ist.
Von West nach Ost
Die Berge, die wir überquerten, um vom Westen zum Osten der Insel zu fahren, waren landschaftlich sehr schön und abwechslungsreich. Ganz anders als die Inseln und ganz anders als der Süden. Danach quer über die Berge. Zuerst sah es aus, als würden wir durch ein Tal in der Steiermark oder in Kärnten fahren. Hügelig, ein bisschen Wald, Wiesen, ein paar Kühe. Danach änderte sich die Vegetation mit auffallend vielen Farnen und Bambus. Da es hier an der Ostküste den meisten Niederschlag auf der Grand Terre gibt, ist es der Teil mit dem saftigsten Grün. Natürlich fuhren wir auch durch einige Städte, die eigentlich Dörfer sind und oft nicht einmal die Bezeichnung Dorf verdienen. Ein paar Häuser, eine Tankstelle und dann ist es schon wieder aus.
Zimmer bereits vergeben
Schlussendlich landeten wir in Poindimie an der Ostküste. Hier hatten wir ein Zimmer für zwei Nächte reserviert. Was recht schwierig war, weil in Neukaledonien an diesem Wochenende die zweiwöchigen Osterferien beginnen. Auch im Hotel de la Plage war schon bei unserem Anruf zwei Wochen davor alles ausgebucht. Doch mit ein bisschen Charme schafften wir es, dass der Hotelmanager ein Apartment für uns reserviert, das wir zum Preis eines Zimmers haben konnten.
Doch als wir ankamen, erzählte er uns die Geschichte, dass er auf Anissas Nummer angerufen hatte und sie hätte gesagt, dass wir nicht kommen werden. Was natürlich nicht stimmt. Deshalb wäre jetzt unser Apartment anderweitig vergeben. Da wir aber jetzt doch hier waren hat der uns noch ein Apartment gegeben, das er eigentlich nicht vermietet. Sofort war uns auch klar warum. Es ist eigentlich der Abstellrauch des Hotels. Ein Bett, ein Stapel von Matratzen, irgendwelche Kästen usw. Weil es nur ein Bett gibt, schlafen nun Anissa und ich am Boden. Natürlich schon auf Matratzen. Nicht das, was wir wollten, aber besser als gar keine Unterkunft zu haben.