Eigentlich muss in der Hauptstadt Nay Pyi Daw alles größer sein als im Rest von Myanmar. Oder zumindest größer als in der ehemaligen Hauptstadt Yangon. Den Eindruck haben nicht nur wir bei unserem Tagesausflug nach Nay Pyi Daw gewonnen. Doch bei der Pagode trauten sich die Vertreter des Militärregimes dann nicht ganz größenwahnsinnig zu bauen. Ein bisschen Erfurcht vor der Religion und vor den Mönchen steckt wohl auch in den hartgesottensten Generälen von Burma.
Vorbild Shwedagon
Deshalb ist die Uppatasanti Pagode zwar optisch der Shwedagon Pagode nachempfunden aber um ein paar Meter kleiner geblieben. Das tut der Stattlichkeit und dem Glanz der trotzdem großen Pagode keinen Abbruch. Viel rigoroser werden dort allerdings die Bekleidungsvorschriften gehandhabt. Es genügte nicht, dass ich eine lange Hose trug. Als Frau muss es ein Longyi, wie die Sarongs in Myanmar heißen, sein. Das ist uns im restlichen Myanmar nicht untergekommen.
Kaum Menschen
Schon von weitem sieht man die Uppatasanti Pagode, da rundherum gar nichts ist. Selbst die Stiegenaufgänge kann man mit ein paar Minuten warten komplett ohne Besucher fotografieren. Die weitläufige leere Plattform auf der die Stupa steht, sieht seltsam aus. Im Regelfall laufen bei Pagoden immer Besucher herum. Hier hat man die Standglocke oder seine Wochentagsecke meist für sich alleine. Es herrscht auf jeden Fall eine sehr ruhige Atmosphäre.
Begehbare stilvolle Stupa
Die Stupa der Uppatasanti Pagode selbst ist – im Gegensatz zu ihrem Vorbild Shwedagon – innen begegbar. Und überraschend schön und gepflegt. Sie ist angenehm schlicht und stillvoll. Einzig die LED-Lichter, die gleichmäßig auf den vier Buddhastatuen verteilt sind, stören dieses Bild. Natürlich waren hier auch nur eine Handvoll Leute, wobei mehr Securities als Gläubige.
Ein Blick auf den großen abgesperrten Parkplatz zeigt noch mehr, dass die Besucherzahlen meilenweit von den geplanten Kapazitäten entfernt sind. Zum Besichtigen ist es natürlich angenehmer, wenn weniger los ist.
Weiße Elefanten
Gegenüber der Uppatasanti Pagoda sind weiße Elefanten zu sehen. Da ich vorher noch nie von diesen Tieren gehört habe, war ich schon neugierig. Den seit meinem Besuch in einem thailändischen Elefantencamp interessiere ich mich mehr für diese Tiere. Inzwischen habe ich gesehen, dass sie gar nicht weiß, sondern eine rötliche hellbeige Farbe haben.
Und der Anblick war schockierend. Und zwar wegen der Haltung 7 Tiere standen zwar unter einem Dach, aber alle an den Beinen angekettet. Und sie wippten alle irgendwie komisch hin und her und machten einen ziemlich unglücklichen Eindruck. Wir haben gelesen, dass weiße Elefanten in ganz Myanmar gesucht und dann gefangen werden und hierher nach Nay Pyi Daw gebracht werden. Weil das Glück bringt. Für die Tiere bringt es jedenfalls keines. Ich verstehe nicht, warum man so etwas tut.
Also sind wir nicht lange geblieben und dann zum National Landmark Garden weitergefahren.