Ich dachte mir, fahren wir heute doch einfach einmal aufs Land. Also haben wir das gemacht und sind zum Yehliu Geopark gefahren.
Zu Taiwans Nordküste
Gleich ums Eck von unserem Hotel ist der Busbahnhof und so hatten wir nicht weit, und saßen bald im passenden Bus an die Nordküste von Taiwan.
Dörfchen Yehliu
Nach einer guten Stunde waren wir im kleinen Ort Yehliu. Besser gesagt, stiegen wir irgendwo auf der Straße mitten im einem kleinen Örtchen aus. Doch von dort gab es ein Hinweisschild und entlang der Straße sogar einen für Fußgänger markierten grünen Streifen auf der Straße. Somit war klar, wir waren richtig und brauchten nur mir die paar 100 Meter bis zum Eingang des Nationalparks gehen.
Vom Fischerort zum Geopark
Im kleinen Örtchen Yehliu, das auch einen kleinen Hafen hat, waren nur ein paar Fischerboote und Fischer zu sehen, sonst war es wie ausgestorben. Deshalb waren wir überrascht, wie betriebsam es am Parkplatz vor dem Geopark-Eingang war. Etliche Autobusse, Taxis, Geschäfte, Restaurants, Marktstände und ein Informationsgebäude. Also echte Infrastruktur. Und natürlich auch einige andere Besucher.
Es zeigte sich gleich, der Yehliu Geopark ist wirklich sehr schön gestaltet. Übersichtsplan und Erklär-Tafeln, ordentliche Wege und sogar am Boden aufgeklebte Fußabdrücke, damit man bei den Fotos genau weiß, wo man sich hinstellen muss, damit das Foto perfekt wird.
Überwältigende Szenerie am Meer
Als wir dann beim eigentlichen Gelände des Geoparks ankamen, waren wir sehr beeindruckt. Zum einen wegen der zahlreichen Felsformationen und zum anderen wegen der Größe und Weitläufigkeit des Geoparks. Es ist eigentlich eine 1,7 Kilometer lange und zirka 250 Meter breite Landzunge, die ins Meer hineinragt.
Durch die Witterung und das Meerwasser haben sich im Sandstein sehr interessante Felsformationen gebildet. Manche sehen wie Skulpturen aus. Mit weniger oder mehr Fantasie kann man sogar Dinge wie einen Königinnenkopf, Kerzen, Tofu oder Schwammerln erkennen. Und die Fantasien müssen nicht immer übereinstimmen. So habe ich im angeblichen Drachenkopf ein Kamel oder Lama gesehen, Andreas einen Saurier. Aber tatsächlich sehen die meisten aus wie Boviste, also kugelförmige Pilze.
Am Ende der Landzunge ist ein kleiner Imbissstand, an dem wir eine kurze Kaffeepause im Schatten eingelegt haben. Wir sind sogar zu zwei Aussichtspunkten hinaufgewandert, wo außer uns niemand oben war. Der Ausblick über das Gelände war wirklich sehenswert und eindrucksvoll.
Ermahnung zur Vorsicht
Etwas schräg waren die oftmaligen Durchsagen, dass man keinesfalls die roten Markierungen übertreten soll und sehr vorsichtig sein soll. Ergänzend standen überall Wachmänner mit Trillerpfeife herum, die sofort laut pfiffen, wenn jemand zu weit Richtung Meer ging oder falsch am Felsen stand.
Beeindruckender Geopark
Wir hätten jedenfalls nicht gedacht, dass wir im Yehliu Geopark so lange herumlaufen würden. Diese Felsformationen sind wirklich sehr besonders, wenn man bedenkt, dass sie ausschließlich von der Natur gemacht wurden.