Elephant Island ist die nördlichste der Südshetlandinseln. Nach den Malwinen und Südgeorgien war diese Insel unsere erste Station im Süden, also in der Antarktis. Da wir sowohl bei Falkland als auch Südgeorgien aufgrund der Stürme jeweils einen Tag weniger als geplant bleiben konnten, hatten wir jetzt zwei Tage mehr in der Antarktis. Also zur Halbzeit hatten wir noch die ganze Antarktis vor uns. Das war genial.
Länger hell
Wie weit wir inzwischen im Süden waren, merkten wir an verschiedenen Parametern recht deutlich. Das eine war die ausgedehnte Helligkeitsspanne. Bereits um 1/2 4 Uhr in der Früh dämmerte es und abends war es bis gut 23 Uhr hell.
Kälterer Süden
Außerdem war es viel kälter als bisher. Bereits beim Briefing am Vorabend wurde uns gesagt, dass kalt das neue normal ist. Und es sah auch optisch viel kälter aus. Die Bergspitzen waren alle ganz weiß und wir sahen immer mehr Eisberge, die auch immer größer wurden. Der durch die Medien bekannte riesige Eisberg A68 war für uns nicht sichtbar, obwohl er gerade ganz in der Nähe verweilte. Aber er schwamm in einer Bucht, wo das Eis die Eisfestigkeit unseres Schiffes zu dicht war.
Und natürlich fühlte es sich draußen auch viel kälter an. Wenn wir jetzt an Deck gingen, zogen wir neben der Jacke auch immer Haube und Handschuhe an, damit wir uns wohl fühlten.
Elephant Island
Wir steuerten mit dem Schiff also auf Point Wild, eine Landspitze im Norden von Elephant Island, zu. Das Meer war zwar insgesamt ruhiger als auf offener See, doch Nebelschwaden und Wind zogen hartnäckig um Point Wild herum. Von Deck aus sah die Szenerie recht malerisch aus. Die Landzunge mit einer Statue, die von Pinguinen und Robben gesäumt war und im Hintergrund ein Gletscher, der bis ins Meer reichte.
Historisches Point Wild
Point Wild hat historische Bedeutung. Gerade an dieser Stelle, an der immer raues Klima herrscht, strandete die Mannschaft von Shackletons Endurance-Expedition. Sie harrten dort vier Monate aus, während Shackleton mit fünf Männern in einem Rettungsboot nach Südgeorgien schipperte um Hilfe zu holen, die er in dem von uns bereits besuchten Stromness fand. In Erinnerung an die Rettung durch das chilenische Dampfschiff Yelcho steht auf Wild Point die Statue des Yelcho-Kapitäns Luis Pardo.
Zodiac-Tour mit kalbenden Gletscher
Grundsätzlich ist Point Wild bei Expeditionsfahrten eine selten besuchte Stelle. Doch wir hatten Glück. Die Wetter- und Wellenlage war trotz rauer See ruhig genug, um bei Point Wild nicht nur einen Stopp mit dem Schiff einzulegen, sondern sogar zu einer halbstündigen Zodiac-Fahrt aufzubrechen. Wir fuhren ganz nah der Küste entlang und konnten den herum schwimmenden und hüpfenden Zügelpinguinen und den herum liegenden Robben zusehen. Sonne und Schneeflocken wechselten sich dabei ab. Und ab und zu kalbte die Gletscherwand. Das war recht beeindruckend. Zuerst hörten wir den Lärm vom abbrechenden Eis und erst danach sahen wir, welcher Teil herunter brach und ins Wasser purzelte. Damit war klar, warum überall Eisstücke im Wasser herum schwammen. Jedenfalls war es sehr beeindruckend, die wilde Natur zu hautnah zu erleben.
4 Gedanken zu „Zodiac-Tour zu Elephant Islands Point Wild geglückt“
Wahnsinn, gewaltig die Natur ! Sehr tolles Bild ,der Eisberg mit den Pinguinen . Das Meer mit den riesigen Felsen sind sehr beeindruckend.
Dass sich die Pinguine bei dieser Kälte wohl fühlen, auch wenn sie gut gefiedert sind, ist irgendwie schwer zum vorstellen. Mir wird es schon fast kalt wenn ich die Fotos betrachte ggg
Danke für die tollen Fotos und Doku !
LG lILLY
Was für eine Wahnsinnsgegend! ICH WILL DAS AUCH!!!!!!!!!
liebe Grüße
Ja, Wahnsinn, gewaltig die Natur ! Und wenn wenn man dann das Greenpeace-Schiff sieht, dann weiß man erst, was hier zerstört wird, wenn immer mehr Touristen in die Antarktis strömen….. Ja, ich bin der Miesmacher!
Kritik ist doch ok. Man darf ruhig alles hinterfragen.
Doch ist auch relevant, dass manches anders ist als es scheint. Daher Input zum Greenpeace-Schiff: Greenpeace ist da, um die Überfischung des Krills zu stoppen. Leider halten sich viele Länder nicht an die Fangquoten und berauben damit Pinguine, Robben und Wale ihrer Nahrungsgrundlage.
Und damit der Touristenansturm nicht zu groß wird bzw., damit sich die Touristen so verhalten, dass sie die Natur nicht beschädigen, gibt es zum Glück seit 1991 die IAATO. Die IAATO hat Regeln aufgestellt, damit Reisen nachhaltig durchgeführt werden und für Fauna und Flora sicher sind.